Kaminöfen sind ein Blickfang in jedem Wohnzimmer - besonders in den kalten Tagen spenden sie Wärme und Geborgenheit.
Alexis Gula, Schornsteinfegermeister und Gebäudeenergieberater, ist beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks angestellt. Er ist zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben ihn bezüglich Anschaffung und Betrieb eines Kaminofens befragt.
Herr Gula, auf welchem Stand ist der moderne Kaminofen mittlerweile?
Die neue Generation hat eine vollautomatische Abbrandregelung: Dem Betreiber wird angezeigt, wann der Brennstoff nachgelegt werden soll. Dabei wird automatisch so viel Verbrennungsluft zugeführt, wie für einen immissionsarmen Betrieb nötig ist. Besonders immissionsarme Öfen erkennt man zum Beispiel am Zeichen Blauer Engel.
Wo kommt die Verbrennungsluft für den Ofen her?
Es gibt unterschiedliche Modelle, darunter auch raumluftunabhängige, quasi autarke Feuerstätten, bei denen die Verbrennungsluft durch den Fußbodenangesaugt wird. Beim Luft-Abgas-System (LAS) wird das Rauchgas durch den Schornstein abgeführt, während durch eine Art Ringspalt des Schornsteins Luft von oben nach unten angesaugt wird.
Ist es denn problematisch, wenn Luft aus dem Raum verbraucht wird?
Besonders bei Passiv- und Energieeffizienzhäusern ist das eine Frage der Sicherheit. Alle Geräte, die Luft aus dem Wohnraum saugen, wie dezentrale Lüftungsanlagen, Dunstabzugshauben oder die Toilettenentlüftung, sind leider oft unterschätzte Gefahrenquellen. Durch sie entsteht Unterdruck, sodass aus der Feuerstelle Rauchgas bzw. Kohlenmonoxid austreten kann. Aufgrund dessen gab es leider schon Todesfälle, darum ist die Abnahme der Feuerstelle so wichtig.